Möglichkeiten drahtloser Netzwerke
Für vielen Menschen ist das Benutzen von WLAN, also kabelloser Netzwerkverbindungen, ganz normal geworden. Doch sobald größere Distanzen überbrückt oder größere Flächen versorgt werden müssen stößt der Laie schnell an seine Grenzen.
Dabei ist es durchaus möglich mehrere Kilometer mittels Wireless-LAN zu überbrücken um Beispielsweise Fertigungshallen und Lager miteinander zu verbinden. Auch ganze Campingplätze mit drahtlosem Internetzugang auszustatten, ist kein großes Problem, wenn man weiß wie es geht. Die Verteilung von sogenannten Vouchers, also zeitlich begrenzten Zugangs-Schlüsseln für WLAN-Netzwerke gehören mittlerweile in Gastronomie und Hotels genauso zum guten Ton, wie die Trennung von Wireless-Netzwerken von regulären Gästen und Gästen der Konferenzräume.
So vielseitig die Möglichkeiten der Wireless-Technologie auch sind, so wichtig ist es, bereits im Vorfeld, abzuwägen ob eine kabellose Lösung überhaupt sinnvoll ist.
WLAN hat auch Grenzen
Der kabellosen Verbindung von Geräten, oder Standorten sind sowohl gesetzliche, als auch natürliche Grenzen gesetzt.
So ist in Deutschland die Sendeleistung von Funknetzwerken im 2,4 GHz-Frequenzband auf 100 mW begrenzt. Im 5 GHz-Band beträgt die maximale Sendeleistung 200 mW (5,150 – 5,350 GHz), bzw. 1000mW (5,470 – 5,725 GHz).
Funkverbindungen lassen sich am besten bei Sicht-Kontakt der beiden zu verbindenden Geräte herstellen. Das bedeutet, das alles was diese Sichtverbindung stört, einen Verlust der Reichweite und des maximalen Datendurchsatzes zur Folge hat. Allerdings stört nicht jedes Hindernis die Leistung gleich stark.
Bei freier Sichtverbindung kann die Reichweite von Funknetzwerken theoretisch nur durch die natürliche Krümmung der Erde begrenzt werden. So große Strecken zu überbrücken erfordert allerdings sehr gute Accesspoints und Antennen, viel KnowHow und das bestmögliche Wetter, wobei wir beim nächsten großen Störfaktor sind.
Zumindest für den Outdoor-Bereich kann das Wetter eine Wichtige Rolle spielen.
Starker Wind kann die Antennen so zum schwanken bringen, dass eine saubere Verbindung über große Distanzen nicht mehr möglich ist. Vor allem bei Antennen, die auf Masten montiert sind, spielt der Wind eine große Rolle.
Verteilt man im freien Gelände sein WLAN mittels 2,4 GHz-Frequenzband sind auch Regen und Nebel große Störfaktoren. 2,4 GHz entspricht der Resonanzfrequenz von Wasser im flüssigen Zustand, was dazu führt das die Funkwellen dieses nicht passieren können.
Wofür keine kabellose Lösung verwendet werden sollte
So vielseitig seine Einsatzmöglichkeiten auch sind, so gibt es doch Fälle in denen von einer WLAN-Lösung abzuraten ist.
Hier ist als erstes die kabellose Vernetzung von Sicherheitstechnik anzuführen. Es steigen zwar immer mehr Hersteller, zum Beispiel von Überwachungskameras, auf den Zug der Wireless-Technologie auf, dennoch ist eher davon abzuraten seine Sicherheitstechnik auf diese Art ins Netzwerk einzubinden.
Der Hauptgrund dafür ist nicht, wie jetzt viele vermuten werden, der Umstand das schlecht abgesicherte Drahtlosnetzwerke einfach geknackt werden können, sonder das sich die Funkübertragung sehr einfach stören lässt.
Ein weiterer Grund von drahtlosen Lösungen abzusehen, der auch wieder Kameras einschließt, sind große Datenmengen die übertragen werden müssen. Mit jedem aktiven, im WLAN eingebunden, Gerät sinkt die maximale Datenübertragungsrate für alle anderen Geräte. Zwar ist es, zumindest bei professionellen Geräten, möglich die maximale Bandbreite gleichmäßig und effizient zu verteilen oder gar bestimmte Gerät im Netzwerk zu bevorzugen, dennoch singt die maximal verfügbare Datenübertragungsrate schnell auf ein Niveau, welches für die Übertragung von Bildern oder Videos zu gering ist.
Der Weg zum optimalen drahtlosen Netzwerk
Für eine bestmöglich drahtlose Lösung ist eine genaue Analyse der örtlichen Gegebenheiten unerlässlich. Die künftige Infrastruktur muss so geplant werden, dass Hindernisse gegebenenfalls durch mehrere Accesspoints umgangen werden. Es wird zwar gern der Einsatz von Repeatern empfohlen, welche das Signal an sich auch gut verstärken können, allerdings stellt ein solcher Verstärker auch wieder ein Gerät dar, welches die Datenübertragungsrate halbiert. Installiert man zum Beispiel zwei Repeater um seine Räume mit einem guten Signal zu versorgen, hat man die maximal Datenübertragungsrate bereits auf 25 Prozent reduziert.
Für die Verbindung mehrerer Accesspoints gibt es diverse Möglichkeiten, die je nach örtlicher Gegebenheit eingesetzt werden können.
Hier stellt natürlich das Netzwerkkabel die sicherste und zuverlässigste Verbindung dar. Geräte im mittleren bis höheren Preisbereich lassen oft auch eine Stromversorgung mittels PoE zu. PoE ist die Abkürzung für Power over Ethernet, also die Energieversorgung über das Netzwerkkabel, womit ein zusätzliches Kabel für die Stromversorgung entfallen kann.
Auch eine Verbindung der Accesspoints mittels D-LAN (Netzwerk über die Stromkabel) ist gut möglich. Allerdings funktioniert diese Technologie nicht überall, so dass im Vorhinein erst getestet werden muss, ob die Lösung in Betracht gezogen werden kann.
Für größere Entfernungen, zum Beispiel über Industriegelände, wo nicht einfach mal ein Kabel gezogen werden kann, oder soll, besteht die Möglichkeit eine Lösung mittels Richtfunk zu realisieren. Wie bereits weiter oben beschrieben ist hierfür eine Sichtverbindung von Sender und Empfänger unabdingbar.